Erklärfilm „Connect! Schutzkonzepte online“
Einrichtungen, in denen Menschen leben, betreut, beraten und begleitet werden, haben die Aufgabe, deren Rechte zu schützen.
Der Schutz der persönlichen Rechte kann durch Schutzkonzepte gelingen. Diese müssen in Organisationen erarbeitet, implementiert und kontinuierlich weiterentwickelt werden.
Schutzkonzepte als Organisationsentwicklungsprozesse gehen dabei von ähnlichen Grundverständigungen aus:
- die Betrachtung von Risiko- und Schutzfaktoren auf einer organisationalen Ebene
- die Reflexion von Machtunterschieden und Machtasymmetrien
- die Sicherstellung und die Stärkung höchstpersönlicher Rechte wie das Recht auf körperliche Unversehrtheit, Bildung, Anhörung, Beteiligung und Beschwerde.
- Partizipationsmöglichkeiten und Beschwerdemechanismen als zentrale Elemente
Schutzkonzepte meinen dabei ein Zusammenspiel aus Analyse, strukturellen Veränderungen, Absprachen, Vereinbarungen sowie Kultur und Haltung einer Organisation. Sie umfassen folgende Bausteine:
- Risiko- und Ressourcenanalyse
- Prävention
- Intervention
- Aufarbeitung
Schutzkonzepte als organisationale Perspektive zum Schutz vor Gewalt und Grenzverletzungen sind anschlussfähig für viele Handlungsfelder. Zu nennen sind hier bspw. die Altenhilfe, die Pflegekinderhilfe, die Kinder- und Jugendarbeit oder auch die Kinder- und Jugendpsychiatrie.
Gleichwohl sind die verschiedenen Handlungsfelder in unterschiedliche Infrastrukturen eingebettet. Sie unterliegen also unterschiedlichen rechtlichen Rahmungen und es werden je andere Kreise von Adressatinnen und Adressaten mit je spezifischen Bedürfnissen adressiert.
In der Konsequenz ist davon auszugehen, dass Schutzkonzepte – trotz der gemeinsamen Grundlagen– in den unterschiedlichen Handlungsfeldern und entsprechenden Organisationsformen spezifische Herausforderungen zu bearbeiten haben und entsprechend ausgestaltet sind.
Bisher werden trotz ähnlicher Grundverständigungen die Debatten um die Organisation von Schutz jedoch vorwiegend getrennt voneinander geführt und sind wenig miteinander verknüpft.
Die Plattform „Connect! Schutzkonzepte online“ greift diese Leerstelle auf. Ziel der Plattform ist es, zum einen zu beleuchten, wie die Organisation von Schutz vor Grenzverletzungen und Gewalt in unterschiedlichen Handlungsfeldern und Organisationsformen diskutiert wird, welche Herausforderungen sich ergeben, wie diese bearbeitet werden und mit welchen Schwerpunkten Schutz organisiert wird. Zum anderen sollen die verschiedenen Ansätze der Organisation von Schutz in Institutionen gebündelt und aufeinander bezogen werden, um sie somit in die Diskussion zueinander zu bringen und um voneinander lernen zu können.
Auf der Plattform finden sich daher Grundlagentexte sowie rechtliche Bestimmungen und Materialien für die Praxis zum Thema Schutz in unterschiedlichen Handlungsfeldern.
Dieser Daten- und Material-Pool soll stetig wachsen und durch weitere Themen und Handlungsfelder ergänzt werden.