Partizipation stellt ein zentrales Schlagwort dar, wenn es um die Frage von Schutz vor sexualisierter Gewalt in Organisationen geht. Dies gilt auf zwei unterschiedlichen Ebenen:
1. Erstens betrifft es die Ebene der Organisationskultur. Organisationen mit partizipativen Strukturen sind grundsätzlich besser dazu in der Lage, sexualisierte Gewalt zu erkennen und zu reflektieren.
Aus der Organisationsforschung ist bekannt, dass es gerade in Organisationen, die eine hohe Verantwortung für ihre Mitglieder und/oder die Gesellschaft übernehmen, wichtig ist, dass sowohl gegenüber Kolleg*innen und als auch gegenüber Vorgesetzten Einwände und Bedenken geäußert werden können – gerade wenn diese nicht besonders konkret sind, eventuell lediglich die Form eines schlechten Bauchgefühls haben.
2. Zweitens betrifft Partizipation aber auch konkret die Ebene der Entwicklung von Schutzkonzepten.
Eine partizipative Gestaltung von Prozessen im Rahmen der Entwicklung von Schutzkonzepten zielt darauf, diese lebendig zu halten. Partizipativ entwickelte Schutzkonzepte sind nicht zu einem gewissen Zeitpunkt einfach fertig, sondern müssen kontinuierlich fortgeschrieben und verändert werden. Nur so können sie adäquat auf die sich über die Zeit verändernden Bedürfnisse und Bedarfe derjenigen reagieren, die am Prozess teilnehmen.
Weitere Informationen zur partizipativen Organisationskultur im Podcast „Partizipation“.